Nutriabekämpfung nach dem Gieskannenprinzip

Nutria in der Ohre bei Brome

Pressemitteilung

 

Nutriabekämpfung im Landkreis Gifhorn – Rückkehr zur Sachlichkeit nötig

 

Die Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bearbeiteten einige Schwerpunktthemen, bevor Ende November auf der eigentlichen Haushaltsklausur endgültig ein Meinungsbild über den Haushalt 2018 erstellt werden soll.

 

Fraktionssprecher Klaus Rautenbach stellt einen der Schwerpunkte gegenüber der Presse exemplarisch vor: „Wir haben im vergangenen Jahr hin und wieder die Situation erlebt, dass Megakoalition CDU/SPD/FDP/Unabhängige im Bewusstsein ihrer absoluten Mehrheit inhaltlich differenzierte und sachgerechte Anträge der Grünen ohne wesentliche Argumente pauschal abgelehnt hat, auf der anderen Seite aber selbst Anträge gestellt hat, die ein Mindestmaß an Recherche vermissen ließ, aber auch kaum fachgerechte Grundlagen erkennen ließen.

 

Ein Beispiel dafür war der Antrag, 60.000€ aus dem Naturschutzetat zu entnehmen und die Jägerschaft damit auszustatten, damit sie Betonfallen für das Fangen von Nutrias kaufen konnte.

 

Ich bin deshalb ausgesprochen froh, dass das Mitglied des NABU-Kreisvorstandes Florian Preuße sich der Fraktion zur Verfügung gestellt hat, um der Fraktion zusätzliche Hintergrundinformationen zu den Themen Nutria, Waschbär und Wolf zu vermitteln. In diesem Zusammenhang bewertete er auch den neuen Antrag zur Nutriabekämpfung: „Der neue Antrag für den Fachausschuss am 15.11.2017 ist sicherlich eine deutliche Verbesserung, immerhin sollen nun deutlich weniger öffentliche Mittel aus dem Kreishaushalt an die Kreisjägerschaft fließen, außerdem haben sich Kreisverwaltung zusammen mit der KONU darum bemüht, sich an fachlichen Grundlagen zu orientieren!“

 

Der umweltpolitische Sprecher der Kreistagsfraktion, Dr. Arne Duncker, hat den neuen Antrag genau analysiert und kommt zu folgendem Ergebnis: „Die neue Beschlussvorlage birgt immer noch die Gefahr, dass undifferenziert quasi nach dem Gießkannenprinzip vorgegangen werden soll. Dies ist nicht nur wirtschaftlich uneffektiv, sondern ignoriert fachliche Grundsätze. Eine intensive und nachhaltige Bekämpfung aller bekannten Vorkommen im jeweiligen Bezugsgebiet ist aus fachlicher Sicht nicht sinnvoll. Vielmehr geht es darum, den negativen Einfluss dieser invasiven Arten beispielsweise auf besonders schützenwerte Arten, Lebensräume und Gebiete zu minimieren. Ich gehe davon aus, dass die Mehrheit des Ausschusses für Umwelt, Bau, Energie und Regionalplanung in seiner Beschlussfassung diese Argumente berücksichtigt!“

 

 

Klaus Rautenbach 13.11.2017

Bejagung von Nutria