Gifhorner Modell soll neu belebt werden

GRÜNE wollen Eltern bei Trennungs- und Scheidungsberatung helfen

Drei Buttons mit Symbolen für Probleme bei Trennung oder Scheidung. Unsere Lösung: Die Trennungs- und Scheidungsberatung nach dem Gifhorner Modell.

Trennung, Scheidung, für viele eine bittere Zeit, die oft dazu noch mit einer konfliktbedingten Behinderung einer sachgerechten Kommunikation zwischen den Beteiligten einhergeht. Um diese Situation für Betroffene so weit möglich zu verbessern und gleichzeitig die Anzahl gerichtlich zu klärender Verfahren zu reduzieren, setzen sich die GRÜNEN für die Wiederbelebung des hier so genannten Gifhorner Modells ein. Sie folgen damit einem Appell der Direktorin des Amtsgerichtes Gifhorn, Dr. Melanie Kieler.

Das Gifhorner Modell erklärt

Das Modell sieht eine institutionalisierte Zusammenarbeit zwischen Anwälten, Jugendamt und Familiengericht vor. Eltern erhalten beim Gericht innerhalb von 14 Tagen einen ersten Termin. Dabei berichtet das Jugendamt mündlich nach einem Besuch in der Familie und empfiehlt die Möglichkeit einer Trennungs- und Scheidungsberatung. Das Gericht vereinbart mit den Eltern eine vorübergehende Regelung zu Sorge und Umgang. Das weitere Verfahren sieht unter Einbeziehung der Beratungsstellen die Organisation einer geordneten Kommunikation zwischen den Eltern über mehrere Monate hinweg vor. Ziel ist es, die Eltern bei einer Klärung ihres persönlichen Konflikts zu stärken und ihnen zu ermöglichen, selber Vereinbarungen in Sorgerechtsfragen zu finden.

Antrag der grünen Kreistagsfraktion in Arbeit

„Eine Art Hilfe zur Selbsthilfe“, findet Fredegar Henze, der als Kreistagsabgeordneter für die Grünen Mitglied im Sozialausschuss des Landkreises ist. „Damit das Wirklichkeit wird, müssen die Mittel im Haushalt des Landkreises aufgestockt werden.“

In der Vergangenheit habe das Modell nach Auskunft der Direktorin des Familiengerichts dazu geführt, dass 58% der Fälle ohne Gerichtsverfahren im Einvernehmen der Eltern gelöst werden konnten. Jugendamt und Gericht hatten zudem viel weniger bürokratische Arbeit zu bewältigen. Die GRÜNEN im Kreistag wollen das.

Ein entsprechender Antrag der GRÜNEN ist laut Henze für die diesjährigen Haushaltsberatungen des Landkreises schon in Arbeit.

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