Kindergarten- und Krippenbeiträge

Susanne Kliche
Susanne Kliche

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Nerlich,
sehr geehrter Herr Ratsvorsitzender Sartor,
sehr geehrte Damen und Herren des Rates,

wir haben in Gifhorn sehr hohe Kindergarten- und Krippenbeiträge für die Eltern.

In vielen umliegenden Orten wurde oder wird über die Reduzierung bzw. gänzliche Abschaffung der KiTa-Beiträge diskutiert und es wurde auch schon gehandelt.
Wir haben alle das Ziel, Gifhorn zu einer noch familienfreundlicheren Stadt zu machen. Da sind wir uns wohl auch alle einig. Aber dazu gehören auch bezahlbare Kindergarten- und Krippenbeiträge.
Niedrige KiTa-Beiträge und ein guter Standard in den Einrichtungen, sprich z.B. kleinere Gruppen und ausreichende Verfügungszeiten für die ErzieherInnen, sind gute Ansätze, um junge Familien nach Gifhorn zu holen oder auch um sie in unserer Stadt zu halten.
Wir, von Bündnis90/ Die Grünen, fordern in unserem Antrag eine stufenweise Reduzierung der Beiträge, beginnend mit zehn Prozent. Das wäre ein guter Anfang. Langfristiges Ziel muss aber die völlige Abschaffung der Elternbeiträge sein.
Ein kleines Beispiel:
Familie Mustermann, 2 Verdiener, 1 Kind ganztags im Kindergarten, 1 Kind ganztags in der Krippe .
Bei einem angenommenen Bruttoeinkommen von 36.000 € pro Jahr, abzüglich der Freibeträge von 6.000 € für beide Kinder, greift hier die Gruppe 3 der Sozialstaffel.
Das Nettoeinkommen dieser Familie beträgt rund 2.150 € pro Monat, zuzüglich Kindergeld.
Davon muss die Familie Miete, Lebensunterhalt, Fahrtkosten, Versicherungen usw… bestreiten.
Bei einer Betreuung in unterschiedlichen Einrichtungen kostet der
Kindergartenplatz 200 € plus Essensgeld,
der Krippenplatz kostet 299 € plus Essengeld.
Dieser Betrag von zusammen deutlich mehr als 500 € pro Monat steht in keinem annehmbaren Verhältnis zum Einkommen dieser Familie.
Bei einer Betreuung der beiden Kinder in einer Einrichtung zahlen die Eltern für beide Kinder noch 350€ plus Essensgeld, trotz der 50% Regelung für Geschwisterkinder. Also auch hier weit über 400€. Auch das ist eine sehr sehr hohe Belastung.
Wenn diese Eltern mehr Geld zur Verfügung hätten, käme das letztendlich auch der Stadt wieder zugute.
Bildung fängt bei den kleinsten Kindern an und sollte für jedes Kind möglich sein, unabhängig von der finanziellen Situation im Elternhaus. Das ist eine sehr gute Investition in die Zukunft für unsere Gesellschaft.
Uns, von Bündnis90/ Die Grünen, ist klar, dass wir selbst bei zehn Prozent Reduzierung über einen relativ hohen Betrag sprechen. Aber letztendlich ist das alles nur eine Frage der Prioritäten.