Gründung des Bündnisse „Bunt statt Braun“

Am 07. März 2012 haben sich mehrere Gifhorner Gruppen (u.a. Kirchen, Gewerkschaften, Parteien (Bündnis90 / Die Grünen, Die Linke, SPD, Piraten, Kreiselternrat …) entschlossen, das Bündnis „Bunt statt Braun“ wieder ins Leben zu rufen. Ca. 50 Gründungsmitglieder waren dabei.
In vielen Städten und Dörfern existieren organisierte Nazistrukturen. Gifhorn ist da keine Ausnahme. Auch hier hat sich eine feste Nazikameradschaft gegründet, die „Aktionsgruppe Gifhorn“, die in der Region gut vernetzt und aktiv ist.
Konkreter Anlass zur Wiederbelebung des Bündnisses „Bunt statt Braun“, das sich schon einmal vor rund 15 Jahren zusammengefunden hatte, um Front gegen rechtsextremistische Strömungen zu machen, waren Vorkommnisse im Zusammenhang mit einer Kundgebung von BewohnerInnen des Meinerser Asylbewerberheims in Gifhorn im August 2011. Hier haben Mitglieder der rechten „Aktionsgruppe Gifhorn“ deutlich Präsenz gezeigt, fotografiert und gepöbelt.
Auch während des letztjährigen Wahlkampfes wurden Wahlplakate verschiedener Parteien mit Naziparolen wie „NS jetzt“ und „Juden raus“ beschmiert. Naziaufkleber gehören mittlerweile auch in Gifhorn zum Stadtbild.

Das Bündnis möchte sich gesellschaftlich breit aufstellen, um Rassismus und Ausländerfeindlichkeit zu thematisieren und energisch zu bekämpfen. Weiter möchte es mit kulturellen Angebote öffentlichen Raum besetzen und jungen Menschen Alternativen zum faschistischen Gedankengut  aufzeigen.  Außerdem soll eine  Auseinandersetzung gerade auch mit Diskriminierungen, die nicht aus der extrem rechten Ecke stammen, sondern aus der Mitte der Gesellschaft heraus  gesellschaftsfähig gemacht werden, stattfinden.
Nach der Gründungsveranstaltung ist das Bündnis zum ersten Mal am 07.04.2012 mit der Organisation des diesjährigen Ostermarsches, der unter dem Motto „Bunt statt Braun“ stand, öffentlich in Erscheinung getreten.
In verschiedenen Redebeiträgen erinnerte u.a. Pastoralreferent Martin Wrasmann an die Tradition der Ostermärsche für Frieden und Gerechtigkeit. Der SPD-Landtagsabgeordnete Detlev Tanke warb für eine offene Demokratie und zitierte den neuen Bundespräsidenten Joachim Gauck mit den Worten: „Die Demokratie ist stärker als ihre Feinde. Euer Hass ist unser Ansporn.“
Und Superintendent Michael Thiel hob die Würde des Menschen hervor und sagte mit Blick auf die in Stadt und Kreis lebenden Menschen aus mehr als 100 Nationen: „Sie brauchen uns, wir brauchen sie.“