Radtour durch den Nordkreis

PM Radtour von Bündnis90/Die Grünen am Sa. 03.07.2021

Unter der Überschrift „Moor & more“ fand am Samstag, dem 03.07.2021 eine Radtour des Ortsverbandes Isenhagener Land von Bündnis 90/Die Grünen stand, auf der sich ein Teil der Kandidatinnen und Kandidaten für die Kommunalwahl in Hankensbüttel vorstellten. Gegen Mittag begrüßten die Spitzenkandidatin für den Samtgemeinderat, Sarah Hiltner, und die Sprecherin des Ortsverbandes, Julia Lucker, die 25 Interessierten, die sich auf dem Platz vor der St. Pankratiuskirche in Hankensbüttel eingefunden hatten. Zu Beginn wurden die Hygieneregeln bekanntgegeben. Danach wurden der Landratskandidat der Grünen, Dr. Arne Duncker, sowie der Samtgemeindebürgermeister-Kandidat des Bündnisses für die Samtgemeinde Hankensbüttel, Henning Evers, begrüßt, die beide die gesamte Strecke mit radelten.

Der Weg führte zunächst nach Weddersehl, wo der Kandidat für den Gemeinde- und Samtgemeinderat, Dominik Spengler, lebt. Er wies auf die gefährliche innerörtliche Verkehrssituation entlang der K10 hin. Unlängst hatte er im Gemeinderat den Antrag auf Einführung von Tempo 30 gestellt, um die Gefährdung der Anwohner und explizit der Schulkinder durch den fehlenden Gehweg innerhalb des Dorfes zu minimieren. Dies wurde mit der Begründung, dass man den unbefestigten Randstreifen nutzen könne, oder weil man sich scheute einen Antrag beim Kreis zu stellen, einstimmig abgewiesen. „Wenn Anträge an den Landkreis gar nicht erst gestellt werden, kann sich auch nichts verändern. Der Rat muss bürgernäher und kindgerechter agieren. Das und die fehlende Weitsicht sind Gründe, warum ich mich zur Wahl stelle“.

An der Lachte bei Lüsche erläuterte Thomas Lucker, der sich um einen Sitz im Gemeinde- und Samtgemeinderat Hankensbüttel bewirbt, die Naturschutzvorhaben an Lutter und Lachte. Wichtig für die unter Schutz stehenden Tierarten Fischotter, Flussperlmuschel und Grüne Flussjungfer sind unverbaute, sommerkühle, sauerstoffreiche Fließgewässer ohne Barrieren. In jahrelangen Bemühungen hatten die Landkreise Celle und Gifhorn Flächen aufgekauft, Fischteiche zurückgebaut und viele Tonnen Kies eingebracht, um die beiden Flüsse vor Sand- und Schlammeinschwemmungen zu schützen. Lucker möchte, falls er gewählt wird, den Naturschutz auf den gemeindeeigenen Flächen voran bringen und die Nutzung erneuerbarer Energien fördern.

Eine Erholungspause mit Picknick wurde im Garten des Hauses der Gemeinde in Steinhorst eingelegt. Hier gab es genügend Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen und sich kennenzulernen. Fragen konnten gestellt und beantwortet werden. Insbesondere der Landratskandidat Dr. Arne Duncker war ein gefragter Diskussionsteilnehmer.

Im Kucksmoor berichtete Sarah Hiltner über das Klimo-Projekt des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz und der Niedersächsischen Landesforsten. Ziel sei eine Wiedervernässung des seit 200 Jahren entwässerten Kucksmoores, um das Moorwachstum anzuregen und die Bindung von Kohlendioxid zu fördern. Denn obwohl alle Moore der Erde nur 3 % der Oberfläche besitzen, sind in ihren Torfschichten 30 % des oberirdischen Kohlenstoffs gespeichert. Die Moor-Renaturierung spielt deshalb eine große Rolle im Klimaschutz. Deshalb möchte sie sich, wenn sie gewählt würde, für mehr Moorschutz in Form von naturnaher Kindererziehung einsetzen. „Die Waldkita von Steinhorst ist eine Bereicherung für die gesamte Gemeinde.“

Auch der Landratskandidat Dr. Arne Duncker brachte an einigen Stellen sein profundes Fachwissen und die Erfahrung als umweltpolitischer Sprecher der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen sowie als Gründer von Bürgerinitiativen zur Verkehrsberuhigung in die Diskussion ein. Beim Thema Landwirtschaft betonte er „Wir Grüne stehen für einen offenen Dialog mit den Landwirten und Landwirtinnen und möchten in Zukunft vor allem mittlere und kleine Betriebe, die regionale Vermarktung sowie den ökologischen Landbau stärker fördern“. Christian Schroeder, der sich um einen Sitz im Stadtrat Wittingen und im Kreistag bewirbt, bewirtschaftet selber eine Streuobstwiese. Er betonte, dass man nicht alle Landwirte über einen Kamm scheren dürfe. „Wir sehen hier viele Betriebe die sich in den Regionalinitiativen einbringen und an miteinander vereinbarte Standards halten. Wenn wir diesen Weg konsequent weiter gehen und bäuerliche Strukturen stärken, sind wir ein ganzes Stück weiter.“

Weiterhin beteiligten sich die Kandidaten von Bündnis 90/Die Grünen, Ullrich Willier und Peter Dietz, für Gemeinde- und Samtgemeinderat Hankensbüttel an den Diskussionen und standen für Fragen zur Verfügung. Henning Evers, selbst seit vielen Jahren aktiv in der DLRG, bedauerte die vorübergehende Schließung des Schwimmbades in Steinhorst. „Aus meiner Sicht muss jedes Kind im Grundschulalter schwimmen können. Dafür sind unsere Bäder vor Ort, ob groß oder klein, besonders wichtig,“ so das Fazit von Henning Evers.

Nach der 45 km langen Fahrt durch den Nordkreis endete die 5,5 Stunden lange Radtour in Emmen, wo Sarah Hiltner sich bei allen für die zahlreiche Teilnahme bedankte und die Veranstaltung beendete.