Richtlinie zur Förderung der Ansiedlung von Ärzt*innen im Bereich der Stadt Gifhorn

Rede Rüdiger Wockenfuß Ratssitzung 04.07.2022

Ansiedlung von Ärzt*innen sowie Psychotherapeuth*innen nicht nur für Erwachsene sondern auch für Kinder und Jugendliche.

Die Verwaltung des Landkreises Gifhorn kommt aus unserer Sicht zu Recht zu der Einschätzung, „dass die grundlegende Versorgung mit Hausärzt*innen im Landkreis nicht mehr flächendeckend gewährleistet ist“.

Bei der zu beschließenden Vorlage kann man zu recht von einer Niederlassungsförderung für die o.g. Berufsgruppen sprechen, wie es sie z.B. in der Stadt Wolfsburg, dem Landkreis Osnabrück u.a. bereits gibt. Das Land Niedersachen fördert durch einen Niederlassungsfonds, der durch Sozialministerium, kassenärztlicher Vereinigung und gesetzl. Krankenkassen je zu einem Drittel finanziert wird, Regionen mit dem größten Bedarf.

Diese Förderungen sind notwendig, denn zu recht weisen Fachleute auf folgende Strukturprobleme im Gesundheitswesen hin:

  1. Eine Überversorgung in Ballungszentren und eine damit einhergehende zunehmende Unterversorgung in den ländlichen Räumen
  2. Es gibt zu viele Fachärzte, dagegen zu wenige Hausärzte

Diese Strukturprobleme müssen nach Ansicht des Sachverständigen Rats der Bundesregierung vorrangig gelöst werden. Wir hoffen, dass die zu beschließende Richtlinie hierzu in Gifhorn (Landkreis und Stadt) einen Beitrag leisten wird.

Auch eine Erhöhung der Anzahl der Studienplätze im Bereich der Humanmedizin könnte zu einer Lösung beitragen:

12     Medizinstudenten auf 100.000 Einwohner*innen in der Bundesrepublik

13,1  Medizinstudenten auf 100.000 Einwohner*innen in den Ländern der OECD

Man sieht also, dass Deutschland hier deutlich zurückhängt.

Hier sind die Bundesländer gefordert mehr Studienplätze auszuweisen!