Die Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gifhorn nimmt zur aktuellen Entscheidung, eine Krippengruppe aufgrund vorübergehend reduzierter Nachfrage temporär zu schließen, wie folgt Stellung:
Die frühkindliche Bildung bleibt ein zentraler Baustein für Chancengerechtigkeit und gesellschaftliche Teilhabe in unserer Stadt. Durch konsequente politische Arbeit in den vergangenen Jahren konnte in Gifhorn eine Betreuungsinfrastruktur geschaffen werden, die Eltern tatsächlich Wahlfreiheit in ihrer Lebensgestaltung ermöglicht – eine Errungenschaft, die in vielen anderen Kommunen noch nicht erreicht wurde.
Wir haben in Gifhorn etwas geschafft, worauf wir durchaus stolz sein können
„Es stehen ausreichend Krippen- und Kitaplätze zur Verfügung, um den Bedarf zu decken“, erklärt Anke Klitzke, Ratsfrau und Mitglied im Ausschuss für Schulen, Kindertagesstätten und Sport. „Die temporäre Schließung einer Gruppe ist daher kein Rückschritt, sondern spiegelt ein verantwortungsvolles Ressourcenmanagement wider.“
Die Entscheidung wurde vor dem Hintergrund getroffen, dass derzeit eine leicht reduzierte Nachfrage nach Krippenplätzen besteht. Wichtig ist dabei, dass die strukturellen Kapazitäten erhalten bleiben und bei steigendem Bedarf umgehend reaktiviert werden können.
Hagen Schink, Ratsherr und ebenfalls Ausschussmitglied, betont: „Wir verstehen, dass solche Entscheidungen Fragen aufwerfen können. Als GRÜNE stehen wir für eine bedarfsgerechte und gleichzeitig wirtschaftlich verantwortungsvolle Kinderbetreuung. Dabei behalten wir stets im Blick, dass eine gut ausgebaute Betreuungsinfrastruktur essentiell für die Gleichstellung von Frauen und Männern im Berufsleben ist.“
Die GRÜNEN sehen in der nach wie vor mangelhaften Betreuungsinfrastruktur in vielen Teilen Deutschlands einen wesentlichen Faktor für fortbestehende Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern.
„Es ist nicht hinnehmbar, dass im Jahr 2025 immer noch Einkommensdifferenzen zwischen Männern und Frauen existieren. In Gifhorn haben wir diesbezüglich bereits wichtige Fortschritte erzielt“, so Klitzke, auch Sprecherin des Kreisverbandes, weiter.
Die Fraktion wird weiterhin eng mit dem Stadtelternrat Kitas zusammenarbeiten, um etwaige Hürden zu identifizieren, die Eltern von der Inanspruchnahme von Krippenplätzen abhalten könnten. Bezüglich der kürzlich implementierten neuen Beitragsstaffelung liegt derzeit noch keine fundierte Datengrundlage vor, um deren Auswirkungen evaluieren zu können.
„Wir benötigen eine solide Analyse, um festzustellen, inwieweit die Höhe der Elternbeiträge einen Einfluss auf die Belegung von Krippenplätzen hat. Auf dieser Basis können wir nachhaltige Verbesserungen entwickeln.“, erläutert Schink.
Die GRÜNEN-Fraktion wird die Entwicklung weiterhin aufmerksam beobachten und sich für eine kontinuierliche Optimierung der Betreuungsangebote in Gifhorn einsetzen.