Kommunalpolitik für Jugendliche erlebbar machen

Grüne Jugend Gifhorn
Grüne Jugend Gifhorn

Kreistag am 14.12.2018 TOP 26

Rede Klaus Rautenbach

Kommunalpolitik für Jugendliche erlebbar machen

Es ist immer die Frage, ob man bei den sinnbefreiten Anträgen der AfD reden soll oder nicht. Ich tue mal wieder so, als ob dieser Antrag ernst gemeint wäre.

Uns Grünen ist politische Bildung wichtig – nicht umsonst haben wir zusammen mit der SPD die Landeszentrale für politische Bildung wieder aus der Versenkung geholt. Außerdem zur Erinnerung: Kreistags- und Fachausschusssitzungen sind öffentlich für jeden Menschen.

Die Konsequenz aus diesem Antrag ist:

Die Schüler*innen im Landkreis Gifhorn sind nicht an Politik interessiert, das Interesse der Schüler*innen wird größer, wenn wir sie umsonst ins Schloss fahren und sie dann 3-4 Stunden eine Kreistagssitzung erleben.

So weit, so schlecht.

Mal ehrlich: glaubt hier wirklich jemand, dass der bestehende Ablauf unserer Sitzungen dazu angetan ist, reihenweise Schüler*innen für Kommunalpolitik zu interessieren?

Einmal absehen davon, dass ich persönlich meine, dass der eine oder andere Zopf unserer formalisierten Sitzungskultur einmal abgeschnitten gehört – es gibt bessere Methoden, die teilweise schon laufen, die vielleicht einfach noch verstärkt werden sollten:

  • Diskussionsrunden in den Schulen mit Mitgliedern aller Fraktionen
  • Aufbereitung konkreter Sachverhalte vom Antrag bis zum endgültigen Beschluss zusammen mit Lehrkräften
  • Besuche von Schülergruppen in Sitzungen nach einer sachgerechten Vorbereitung – die Finanzierung ist immer zu realisieren, wie sie beim Schulmuseum Steinhorst schon lange gute Praxis ist.

Einen Schlenker muss ich noch machen:

Die Grünen haben vor einiger Zeit einen differenzierten und sachgerechten Antrag zu Livestream von Sitzungen eingebracht – natürlich wieder einmal ohne eine Mehrheit zu bekommen. Aber genau das Mitschneiden von Sitzungen würde es erlauben, ohne großen Aufwand in den Schulen Kommunalpolitik erlebbar zu machen.