Drängende Fragen der Zeit mobilisieren

– auch bei den Grünen im Landkreis

Bericht von der Kreismitgliederversammlung am 26.09.2019

„Klasse, dass auch so viele Neumitglieder heute Abend gekommen sind und bemerkenswert, wie viele engagierte Mitglieder mit ganz unterschiedlichem Background wir hier in unseren Reihen begrüßen dürfen!“, freute sich Vorstandssprecherin Imke Byl am Donnerstagabend nach einer kurzen Vorstellungsrunde auf der Kreismitgliederversammlung der Grünen, zu der ins Deutsche Haus in Gifhorn geladen worden war. Im Zentrum der Tagesordnung stand die Wahl der Delegierten für den Bundesparteitag vom 15. bis 17. November in Bielefeld sowie den zwei Wochen später in Osnabrück stattfindenden Landesparteitag.

Großes Lob für seine Arbeit bekam im Anschluss an den Wahlvorgang der seit Juni amtierende neue Kreisvorstand, insbesondere Byls Amtskollege, Vorstandssprecher Henrik Werner. Im Rahmen der neugegründeten Initiative „Sicherer Hafen“ engagiert er sich zusammen mit weiteren Grünen, verschiedenen Flüchtlingsorganisationen aus dem Kreis und Vertreterinnen und Vertretern der Kirchengemeinden St. Nicolai und St. Alfried, um auf das Sterben im Mittelmeer aufmerksam zu machen und dafür zu werben, dass der Kreistag Gifhorn zum „Sicheren Hafen“ erklärt und damit ein wichtiges Zeichen für Menschenrechte gesetzt wird.

Auch bei dem Protest gegen die im Nordkreis geplante Erweiterung einer Hähnchenmastanlage von 150.000 auf 280.000 Lebewesen in einer „Tierfabrik“, so Werner, setzt der Kreissprecher auf die Schaffung von Bündnissen, hier unter anderem mit dem BUND und dem NABU. Wenn der 32jährige seine Parteimitglieder über diese Sachverhalte informiert, merkt ein jeder, dass Tierschutz und Tierrechte seine Herzensthemen sind.

Der Bericht der Landtagsabgeordneten Byl führte den Zuhörerinnen und Zuhörern vor Augen, wie sehr gerade auch Niedersachsen mit seinen Küstenregionen von den Folgen des Klimawandels betroffen ist. Das „Klimapaket“ der GroKo sei eine schallende Ohrfeige für jeden der 1,4 Millionen Menschen, die beim Klimastreik auf die Straße gegangen seien.

Für die Kreistagsfraktion gab Klaus Rautenbach Einblicke in die Arbeit auf Kreisebene, welche sich als Oppositionspartei angesichts der „Megakoalition“ aus CDU, SPD, Freien Wählern und FDP nicht immer einfach gestaltet. Schließlich ging es um die aktuellen Finanzschwierigkeiten der Kommunen infolge der Beitragsfreiheit für Kindertagesstätten.

Während viele Themen für Besorgnis sorgen, so stimmte der Mitgliederzuwachs, in dessen Rahmen auch die erst kürzlich erfolgte Gründung einer zweiten Grünen-Jugend-Gruppe in Meine zu sehen ist, die anwesenden Mitglieder insgesamt doch hoffnungsvoll.

„Ich habe Kinder und möchte, dass auch sie noch eine lebenswerte Umwelt vorfinden. Es ist an der Zeit, Position zu beziehen und politisch aktiv zu werden!“, so fassten viele der neuen Mitglieder ihre Beweggründe zusammen, sich nun in die Parteiarbeit einzubringen.