Personalpolitik in der Kreisverwaltung nach Gutsherrenart?

Personalpolitik in der Kreisverwaltung nach Gutsherrenart?

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen reagiert auf die öffentliche Auseinandersetzung zum Umgang des amtierenden Landrates mit den Mitarbeiter*innen der Kreisverwaltung, aber auch der grünen Opposition lässt Empathie und ein für das Amt ausreichendes Demokratieverständnis vermissen. Auch die Wertschätzung der freien Träger, die Verschiebung einer Abteilung des Jugendamtes mit viel Publikum an eine schlecht erreichbare Außenstelle oder auch die Versetzung einer allseits anerkannten und beliebten Fachkraft in eine andere Abteilung zeigen nur die Oberfläche dieses Gebarens.

Jetzt wird auch noch die wichtige Stelle des Kämmerers ohne externe Ausschreibung mal schnell mit einem Mitglied der eigenen Partei besetzt und die Politik erfährt es aus der Zeitung. Soll hier schnell eine Schaltstelle der Verwaltung vor der Kommunalwahl mit einem CDU-Mitglied besetzt werden? Bemerkenswert ist es, dass zwei Fraktionen der Mehrheitsgruppe eigene Landratskandidat*innen aufstellen wollen, sodass auch innerhalb der Mehrheit eine Unzufriedenheit deutlich wird. Allerdings sind es ja auch die beiden Fraktionen, die zusammen mit der FDP die Position des Landrates immer wieder gestärkt haben und die Möglichkeit geschaffen haben, durch ein personell aufgeblähtes Landratsbüro Dr. Ebel freie Hand für seine Amtsführung geschaffen haben.

Auch wenn es bei der CDU im Landkreis noch nicht angekommen ist: Die Zeit der Patriarchen in einem solchen Amt ist vorbei. Es bedarf einer modernen den Bürger*innen und den Mitarbeiter*innen zugewandte Leitung einer Kreisverwaltung, die regelmäßigen öffentlichen Fotoauftritte sind verzichtbar.“