Landtagskandidat Christian Schroeder auf Radtour mit energiepolitischen Themen

Wie bereits 2021 lud der Ortsverband Isenhagener Land von Bündnis90/Die Grünen am vergangenen Sonntag zur Fahrradtour ein. Sprecherin Julia Lucker und Landtagskandidat der Grünen Christian Schroeder begrüßten an der St. Pankratius Kirche in Hankensbüttel alle Teilnehmer*innen.
Bei strahlendem Sonnenschein und warmer, aber noch angenehmer Temperatur führte der Weg über Lüder nach Bad Bodenteich.

Der erste Stopp, geführt von Ratsfrau Irmgard Pfeffer, erfolgte am Bauerncafé Hof Mielmann in Lüder. Nach einer Pause mit Kaffee und Kuchen stellte Arne-Heinrich Mielmann der Gruppe die dort betriebene Hackschnitzelheizung samt Nahwärmeversorgung vor. Bereits 30 Parteien sind dort an die 500kW leistende Hackschnitzelheizung angeschlossen. Die Planungen für eine Erweiterung um eine zusätzliche 800kW Anlage und den Anschluss von weiteren 70 Einheiten sind hier bereits abgeschlossen und sollen zukünftig den zusätzlichen Bedarf im Ort decken. Die Speisung der Hackschnitzelöfen erfolgt hierbei nicht nur rein mit Hackschnitzeln, sondern auch mit unbehandelten Palettenresten, Schwach- und Wurzelholz. Arne-Heinrich Mielmann, dessen Familie auf eine 300 Jahre dauernde Hofgeschichte zurückblicken kann, betonte, dass ihm der ökologische Gedanke und die Akzeptanz in der Bevölkerung bei der Nahwärmeversorgung wichtig sind. Sein Wissen zu der Art der Energieversorgung ist er gern bereit zu teilen, was bereits zu ersten Kooperationen mit ähnlichen Projekten geführt hat. Irmgard Pfeffer betonte, dass das Betreiben eines verlässlichen Nahwärmenetzes in Kombination mit Tourismus eine Bereicherung für den Ort und die Kommune ist.

Der zweite informative Halt führte die Fahrradgruppe nach Bad Bodenteich zu der dortigen Freiflächenphotovoltaikanlage. Dominik Spengler erläuterte hier die Vor- und Nachteile einer solchen Anlage. Auch wurde der aktuelle politische Diskurs referiert und betont, dass die Photovoltaik ein elementarer Bestandteil der Energiewende und der Erreichung des 80% Ziels für Erneuerbare Energien bis 2030 ist.
„Wichtig ist, dass auch die Dächer und Konversionsflächen mit Photovoltaik bebaut werden. Man darf hier nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen. Die Genehmigungen müssen schneller und unbürokratischer ablaufen. Das ist unser Ziel für die Landespolitik in Niedersachsen“, so Christian Schroeder. Eine nachhaltige Energiewende muss Doppelnutzungen und Synergieeffekte immer beinhalten. „Wir können es uns nicht leisten, so weiterzumachen, wie bisher“, fuhr Schroeder fort.
Dominik Spengler erläuterte dazu noch: „Eine Freiflächenphotovoltaikanlage bleibt immer eine Einzelfallentscheidung und muss sowohl die Kriterien der Gemeinde als auch die Peripherie vor Ort berücksichtigen. Sie sollten nah am Verbraucher liegen, um die Netze nicht zusätzlich zu strapazieren und auf ertragsschwachen, beregnungsintensiven Böden (weniger als 25 Bodenpunkte) errichtet werden.
Ein grundsätzliches Gutachten bezüglich der Kriterien, wie unlängst im Kreistag gefordert, ist hier kontraproduktiv, da es entgegen der erforderlichen Entscheidungshoheit der Gemeinden steht. Die Gemeinden sollten hier geeignete Zonen für Freiflächenphotovoltaik ausweisen und dabei ökologische Kriterien, wie Abstände zu Natur- und Landschaftsschutzgebieten, zu Gewässern, Mooren und Wäldern, definieren. Auch festgesetzte Überschwemmungsgebiete und Wasserschutzgebiete sowie Wander- Wechselrouten des Wildes dürften nicht bebaut bzw. durch Zäune unpassierbar gemacht werden.

Den Abschluss bildete dann ein gemütliches Picknick am Parksee in Bad Bodenteich. Durch die Nähe zum Drachenspielplatz kamen auch die hinzugekommenen Kinder voll auf ihre Kosten. Verpflegt durch Familie Pfeffer, ließ man dort die 21km lange Tour und deren ökologische Themen und die Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen in anregenden Gesprächen noch einmal Revue passieren.