Energiewende – intensive Auseinandersetzung mit einem sperrigen Thema

Der grüne Ortsverband der Samtgemeinde Isenbüttel hatte das Thema „Energiewende vor Ort“ auf die Agenda seiner Stammtischthemen gesetzt. Als Referent stand Rüdiger Wockenfuß zur Verfügung. Als Vorsitzender der NaturEnergieRegionGifhorn e.G. (NERG) stellte er die Leistungen dieser Genossenschaft vor und informierte über die Möglichkeiten der Kommunen im Landkreis Gifhorn.

Die Genossenschaft pachtet Dächer von öffentlichen, insbesondere kommunalen Gebäuden und stattet sie mit Photovoltaik aus. Aktuell betreut sie 5 PV-Anlagen mit einem Jahresertrag von ca. 200.000 kWh. Es handelt sich um Dächer des Otterzentrums und um Schulen, Sporthallen oder Feuerwehrgerätehäuser im Landkreis Gifhorn. Neben den Planungsleistungen, der Finanzierung und der Installation der Anlagen bietet die Genossenschaft Wartungsverträge für die Anlagen. Vorverträge für weitere Anlagen bestehen bereits für die Gemeinde Adenbüttel und die Stadt Wittingen.

Vorteile einer Energiegenossenschaft

„Wir haben bewusst als Rechtsform eine Genossenschaft gewählt, weil sie eine große Sicherheit bietet und flexibel bei der Aufnahme neuer Mitglieder ist. Mitglieder können natürliche und juristische Personen sein, darüber hinaus aber auch Vereine, Parteien und kommunale Einrichtungen, bislang verzeichnen wir 93 Mitglieder. Je höher der Mitgliederbestand ist, desto mehr Anlagen können wir voranbringen. Bislang wird die gesamte Arbeit ehrenamtlich geleistet, sicherlich wird man in der Zukunft auch über hauptamtliches Personal nachdenken müssen“, so Wockenfuß.

In der sehr fachbezogenen Diskussion des Vortrags wurde auch die Frage aufgeworfen, warum die Kommunen nicht selbst in die Energiewende investieren und sich dadurch die Wertschöpfung sichern. Wockenfuß erklärte: „Dies wäre sicherlich sinnvoll, das Problem ist nur, dass die meisten Kommunen sich wirtschaftlich in einer schwierigen Situation befinden. Da Klimaschutzmaßnahmen noch zu den freiwilligen Leistungen zählen, werden sich die meisten Kommunen weitgehend auf ihre Pflichtaufgaben konzentrieren müssen. Hinzu kommt noch der erhebliche Fachkräftemangel in den Kommunen. Deshalb stehen wir als Genossenschaft bereit, um diese wichtigen Zukunftsinvestitionen zu unterstützen.“

Heizungsgesetz und Kommunale Wärmeplanung

Bei der Veranstaltung schloss sich dann noch eine intensive Erörterung zu den Themen Gebäudeenergiegesetz (GEG) („Heizungsgesetz“) und Kommunale Wärmeplanung (KWP) an. Angesichts der Kompaktheit der Sachverhalte schloss Klaus Rautenbach nach zwei Stunden die Veranstaltung: „Wir sehen, dass wir uns in der nächsten Zeit noch viel intensiver mit dem Themenkomplex der Energiewende befassen müssen. Da gilt es für die GRÜNEN, aber auch die anderen Parteien und die Kommunen, selbst Formate zu finden, die die Grundlage für Information und die politischen Entscheidungen bieten. Viel Zeit haben wir angesichts der massiven Klimaveränderungen nicht!“