Auswirkungen des Ukraine-Kriegs: Hähnchenmastprojekt stoppen!

Pressemitteilung:

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN appellieren an Altendorfer Landwirt, das Projekt der geplanten Hähnchenmastanlage aufgrund des Ukraine-Krieges zu stoppen!

Der Antrag für die geplante Hähnchenmastanlage in Altendorf (Brome) ist beim Landkreis eingereicht, das Genehmigungsverfahren läuft.

Sowohl der Bromer Gemeinderat, als auch der Samtgemeinderat haben sich offiziell gegen das Projekt ausgesprochen. Unterschriftenlisten von der Bürgerinitiative „Bromer Land gegen Massentierhaltung“ zeigen, dass viele Bürgerinnen und Bürger dieses Vorhaben ablehnen. Eine Klage vom BUND ist in Vorbereitung, sofern die Genehmigung erteilt wird.

Trotz dieses massiven Widerstands aus Politik und Bevölkerung hält der Landwirt an seinem Vorhaben fest.

Die Lebensmittelversorgung sichern

Philine De Bock, Sprecherin des Ortsverbands Brome/Boldecker Land und Mitglied im Bromer Gemeinderat äußert sich verständnislos gegenüber dem Festhalten am Projekt in der aktuellen Situation.

„Es gibt viele Gründe, die gegen die Inbetriebnahme einer weiteren Massentierhaltungsanlage sprechen: Negative Einflüsse auf die Umwelt und das Klima, Gefährdung der Gesundheit der Bevölkerung durch Antibiotika-Einsatz, mangelhaftes Tierwohl etc. Nun kommt aber noch ein viel dringender Aspekt ins Spiel: Durch den Krieg in der Ukraine ist die Versorgungssicherung in Bezug auf Getreide in Gefahr. Die Ukraine ist der fünftgrößte Weizenexporteur der Welt. Experten sagen voraus, dass die Ernte für Jahre ausfallen könnte. Dies wird zu Lieferengpässen und somit zu Lebensmittelknappheit und zu weiteren Hungersnöten führen. Weltweit hungern jetzt schon 811 Millionen Menschen. Auch wir bekommen die Lebensmittelknappheit und steigenden Preise bereits beim Einkaufen in unseren Supermärkten zu spüren.

Deshalb ist es wichtig jetzt die heimischen Ackerflächen wieder für die Produktion von Lebensmitteln zu nutzen und nicht noch neue Mastanlagen aufzubauen!“

Auch Verbände und Umweltorganisationen fordern die Tierbestände, die in Deutschland fast zwei Drittel der Ernte als Futter benötigen, für die nächsten Jahre zu reduzieren.

Solide wirtschaften

Auch aus wirtschaftlicher Sicht, macht es aus Sicht des Ortverbands keinen Sinn diese Hähnchenmastanlage zu bauen:

„Da ein Großteil von Futtermais, der in der Geflügelmast eingesetzt wird, ebenfalls aus der Ukraine kommt, werden die Preise hier extrem steigen. Ebenso die Preise von Düngemitteln. Landwirte befürchten schon jetzt, dass ihre Ställe leer bleiben müssen, weil sich das Geschäft wirtschaftlich nicht mehr lohnt.“, fügt Frank-Markus Warnecke, ebenfalls Sprecher des Ortverbands, hinzu. „Jeder Einzelne von uns kann und sollte seinen Beitrag leisten, um die aktuellen Krisen gemeinschaftlich zu bewältigen. Mit der Absage des Projekts kann jetzt ein großer Beitrag geleistet werden!“

Deshalb appelliert der Ortsverband Brome/Boldecker Land an den Landwirt sein Vorhaben zu überdenken und fordert den Bau und die Inbetriebnahme der geplanten Hähnchenmastanlage zu stoppen.