Qualitätsstandards künftiger Radverkehrsanlagen

Nach dem Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) müssen die CO2-Emissionen im Verkehrssektor bis zum Jahr 2030 auf 85 Mio. t CO2-Äquivalente gesenkt werden. Laut Projektionsbericht 2021 der Bundesregierung liegen die Gesamt-Emissionen für den Straßenverkehr bei 148,7 Mio. t CO2-Äquivalente für das Jahr 2021. Davon entfallen allein 98,7 Mio. t CO2-Äquivalente, also gut 66 % der Emissionen, auf den motorisierten Individualverkehr.

Hagen Schink
Hagen Schink

Umso wichtiger ist es, dass wir als Stadt Gifhorn unseren Beitrag dafür leisten, dass unsere Bürger:innen sicher, schnell, komfortabel und dabei ressourcenschonend mobil sein können. Und dafür schafft das Radverkehrskonzept eine wichtige Voraussetzung.

Das ist auch gleich die Gelegenheit, um mich ausdrücklich im Namen meiner Gruppe bei den Mitarbeiter:innen der Verwaltung und des Planungsbüros BÖREGIO zu bedanken. Dabei möchte ich insbesondere die Gesprächsbereitschaft während der Diskussion des Konzepts hervorheben.

Einige Verbesserungsvorschläge

Die für meine Begriffe wenigen Änderungsanträge im Vergleich zum Umfang des Konzepts zeugen von der soliden Arbeit, die Verwaltung und BÖREGIO geleistet haben. Die Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN//DIE FRAKTION hatten daher nur wenige Anmerkungen. Diese Anmerkungen möchte ich daher auch nur kurz ausführen.

  1. Einstufung des Eyßelheidewegs als Vorrangroute, um den Winterdienst für den Berufsverkehr Richtung Bahnhof Süd sicherzustellen.
  2. Aufnahme von Protected-Bike-Lanes als mögliche Radverkehrsanlagen, da diese Anlagen dem Sicherheitsbedürfnis des Radverkehrs stärker als Radfahr- und Schutzstreifen Rechnung tragen.
  3. Die Nutzung von Magnesiumchlorid als Streumittel, da es Vorteile gegenüber üblichem Streusalz bietet und bereits erfolgreich in anderen Kommunen angewendet wird.

Ich hoffe, ich konnte eingangs darstellen, welche Bedeutung dem Radverkehrskonzept für die Erreichung der Klimaschutzziele zukommt. Umso mehr, da in Gifhorn der Anteil des motorisierten Individualverkehr am Modal Split deutlich über dem Durchschnitt anderer Mittelstädte liegt. Wie im dem Leitbild Mobilität 2030 ersichtlich, entfallen 43 % aller werktäglichen Fahrten auf den motorisierten Individualverkehr im Binnenverkehr, d.h. mit Quelle und Ziel innerhalb Gifhorns. Und diese 43% werden ausschließlich von den Bürger:innen der Stadt Gifhorn generiert.

Es muss Anspruch und Ziel sein, diesen Anteil deutlich zu senken. Zum einen aus Verantwortung gegenüber den Bewohner:innen des Umlands, die nicht von den kurzen Wegen, wie sie in der Stadt Gifhorn vorzufinden sind, profitieren. Und zum anderen aus Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen.